Antarktisschutz und Wissenschaft vereint: Forschung im deutschen Schutzgebiet Danger Island (ASPA 180)

Das erste von Deutschland initiierte Antarctic Specially Protected Area (ASPA) ist das Inselarchipel Danger Islands im westlichen Weddellmeer an der Nordostspitze der Antarktischen Halbinsel. Die Danger Islands bestehen aus sieben überwiegend steilen und felsigen Inseln, die teilweise vegetationsbedeckt sind und sich besonders durch ihre reichhaltige Vogelwelt auszeichnen. Dominant ist dabei der Adeliepinguin, dessen weltweit größte lokale Brutpopulation sich im ASPA Nr. 180 befindet. Letzten Zählungen zufolge bestand diese im Südsommer 2023/2024 aus etwa 1,14 Mio. Brutpaaren. Das verdeutlicht die herausragende Bedeutung dieses Schutzgebietes.

Mit der erfolgreichen Ausweisung der Danger Islands als Schutzgebiet im Jahr 2024 übernimmt Deutschland die Verpflichtung zum Management und letztlich auch zum Monitoring der dort brütenden Pinguine, da sie als primäres Schutzgut identifiziert wurden. Zudem ist der dem ASPA zugrunde liegende Managementplan regelmäßig zu überarbeiten. Das UBA plant daher in Zusammenarbeit mit anderen Institutionen regelmäßig Expeditionen zu den Danger Islands durchzuführen oder zu koordinieren. Kooperationen mit Forschungsgruppen verschiedenster Disziplinen sind dabei ausdrücklich erwünscht.

Forschungsziele

  • Gewährleistung von ASPA-Managementaufgaben und regelmäßige Revision des Managementplans
  • Langfristige Ermittlung der Bestandsentwicklung ausgewählter Brutvogelarten und der Vegetationsverbreitung
  • Identifizierung der Nahrungsgründe brütender Pinguine
  • Analyse und Bewertung der Schadstoffbelastung unterschiedlicher Umweltmedien

Methoden

  • Drohnen-basierte Kartierung von Geomorphologie (Höhenmodell), Brutvögel und Vegetation
  • Satellitengestützes Tracking brütender Pinguine
  • Einsatz von Kameras zur Gewinnung phänologischer Daten 
  • Probennahme und chemische Analytik von abiotischen und biotischen Proben (Luft, Wasser, Schnee, Pinguinfedern, …)

Verantwortlicher

Fritz Hertel, Polarteam in der Abteilung II 2 im Umweltbundesamt (fritz.hertel@uba.de)

Weitere Informationen

Deutschland initiiert erstmals antarktisches Schutzgebiet | Umweltbundesamt